Von der geographischen Entwicklungsforschung zu einer Geographie gesellschaftlicher Transformationen. Theoretische Überlegungen und ein empirisches Beispiel aus dem Alpenraum
Résumé
Der geographische Entwicklungsforschung (GEF) steckt seit geraumer Zeit in einer Sinnkrise. Ihr Forschungsobjekt ist ihr aus vielerlei Gründen abhanden gekommen – nicht zuletzt, weil die Vorstellung und Erforschung von ‚Entwicklung‘ zu sehr in den Denkmustern der westlichen Moderne verhaftet ist, so die Kritik. Der tiefgreifende gesellschaftliche Wandel, der nun seinerseits in den westlichen Ländern eingefordert wird, und der im Zuge dessen aufgekommene interdisziplinäre Forschungszweig der Sustainability Transitions Studies bieten der GEF Anknüpfungspunkte, die eine Überwindung ihrer Identitätskrise ermöglichen könnten. Aufbauend auf dieser Hypothese versucht dieser Vortrag zu beleuchten, mit welchen Ansätzen sich die GEF gewinnbringend in die Transformationsforschung einbringen kann. Diese Überlegungen werden abschließend mit dem Beispiel einer Studie über alternative Initiativen im französischen Alpenraum veranschaulicht.