Hier werden drei Gerechtigkeitsprinzipien definiert, mit deren Hilfe versucht wird, das Gerechtigkeitsniveau des französischen und des amerikanischen Bildungssystems miteinander zu vergleichen, d.h. zu entscheiden, welches der beiden Systeme die Konkretisierung jedes dieser Prinzipien am stärksten begünstigt. Dabei wird berücksichtigt, dass sie durch die Rahmenbedingungen in den beiden Ländern - insbesondere die sozialen Ungleichheiten - mehr oder weniger stark beeinflusst werden können. Die drei Prinzipien lauten: Jeder muss bei Schulabgang über minimale Kompetenzen verfügen; die individuellen Kompetenzungleichheiten dürfen nicht das gleichberechtigte gesellschaftliche Miteinander beeinträchtigen; die Chancenungleichheit darf nicht den sozialen Zusammenhalt gefährden. Um dieses Projekt durchzuführen, fehlt es an zahlreichen Basisdaten. Die jedoch, die verfügbar sind, zeichnen das Bild eines französischen Schulsystems, das, unabhängig davon, ob es sich um die Produktion von Gruppen- oder individuellen Ungleichheiten handelt, hinsichtlich der Vermittlung von Basiskompetenzen gerechter ist. Was die sozialen Ungleichheiten bezüglich der Schulkarrieren betrifft, so erweist es sich allerdings als ungerechter.